Piotr Pławner
Piotr Pławner gehört zu den kreativsten und begabtesten Geigern seiner Generation.
Sein außergewöhnliches Talent und seine atemberaubende Virtuosität finden internationale Anerkennung. Er tritt solistisch in ganz Europa, in verschiedenen arabischen Ländern, in Asien und in den Vereinigten Staaten auf. Piotr Pławner hat in vielen wichtigen Musikzentren wie beispielsweise in Kopenhagen (Tivoli), Paris (Châtelet), Berlin (Konzerthaus), Hamburg (Elbphilharmonie), München (Herkules Saal), Stuttgart (Liederhalle), Barcelona (Palau de la Música Catalona), Madrid (Teatro Monumental) und Amsterdam (Concertgebouw) gespielt. Er war u. a. Solist der Orchester in Amsterdam, München, Berlin, Stuttgart, Kopenhagen, Bern, Hilversum und Monte Carlo, des Deutschen Kammerorchesters, der Sinfonia Varsovia, sowie der Orchester des Süddeutschen und Bayerischen Rundfunks. Im März 2021 sprang er kurzfristig bei der Württembergischen Philharmonie Reutlingen mit Wieniawskis 2. Violinkonzert unter Leitung von Daniel Raiskin ein.
Piotr Pławners breites Repertoire umfasst Werke aller Epochen, vom Barock bis zu zeitgenössischer Musik. Besonderen Wert legt er auf weniger bekannte, selten gespielte Musik sowie auf Werke polnischer Komponisten. In mehreren Aufnahmen hat er z. B. alle Werke für Violine und Klavier der polnischen Komponistin Grażyna Bacewicz eingespielt. In seinen Konzertprogrammen präsentiert er neben bekannten Werken immer wieder selten gespielte Kostbarkeiten von Komponisten wie Lutosławski, Zarzycki oder Paderewski. Eine wichtige Rolle spielen ferner Werke zeitgenössischer Komponisten wie Sofia Gubaidulina oder Philip Glass. So spielte er im Dezember 2021 mit dem Nationalen Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks Katowice Gubaidulinas Tripelkonzert für Violine, Cello und Bajan unter Leitung von Domingo Hindoyan und im April 2023 mit der Sinfonia Varsovia unter Leitung von Alexander Liebreich Toshio Hosokawas Violinkonzert beim Beethoven-Festival in Warschau..
Zunehmend tritt Piotr Pławner auch in doppelter Funktion als Dirigent und Solist auf, z.B. mit dem Preußischen Kammerorchester und der Kammersymphonie Berlin. Er ist Künstlerischer Leiter der Capella Bydgostiensis in Bydgoszcz und des Schlesischen Kammerorchesters in Katowice.
Neben seiner solistischen Tätigkeit gibt Piotr Pławner regelmäßig Duo-Abende mit den Pianisten Bruno Canino und Piotr Sałaczyk und spielt in verschiedenen Kammermusik-Formationen, z.B. zusammen mit seiner Frau, der Cellistin Isabella Klim. Seit 2006 ist er Primarius des Streichquintetts „I Salonisti“, deren stilistische Bandbreite von dem Film Titanic (in dem das Quintett die Bordkapelle spielte) bis zu dem Projekt „Musik aus Theresienstadt” reicht. Eine rege Konzert- und Aufnahmetätigkeit hat er darüber hinaus in den letzten Jahren mit seinem Pławner Streichquartett entwickelt.
Piotr Pławners umfassende Diskographie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. So erhielt er für die Aufnahme des Konzerts für Violine, Klavier und Streichquartett von Ernest Chausson den Fryderyk Award 2005 für die beste Kammermusik-CD und 2007 „The Strad Award“ für die Einspielung der Konzerte von Karłowicz und Szymanowski. Für seine Aufnahmen mit Kammermusikwerken Szymanowskis wurde er 1999 mit der „CD des Jahres 1998” ausgezeichnet und 2009 mit der höchsten Bewertung bei„ClassicsToday”. Neben den 2018 erschienenen „polnischen Miniaturen” (hänssler classic) sind 2019 gleich drei neue Einspielungen erschienen: eine CD mit Kammermusik von Moniuszko und Zarebski (cpo), das 2. Violinkonzert „The American Four Seasons” von Philip Glass mit dem Berner Kammerorchester unter Philippe Bach (Naxos) und die Violinkonzerte von Emil Młynarski mit der Philharmonie Łódź (Dux), die im Frühjahr 2019 den Fryderyk Award erhielt. Im Juli 2021 erschien bei cpo seine Aufnahme mit Violinsonaten von Ignaz Paderewski und Zygmunt Stojowski.
Piotr Pławner hat diverse Aufnahmen für Radio und Fernsehen eingespielt, unter anderem für den Bayerischen Rundfunk, WDR, SDR, SWR, ORF, DRS, TVE und das holländische Fernsehen. Deutschlandfunk Kultur sendete im Mai 2019 ein Porträt anlässlich seiner Moniuszko-Aufnahme.
Piotr Pławner, 1974 in Łódż (Polen) geboren, erhielt seinen ersten Geigenunterricht im Alter von sechs Jahren. Bereits drei Jahre später gab er sein Solistendebüt mit Orchester. Erste Preise bei mehreren Wettbewerben, u.a. 1991 beim Wieniawski-Wettbewerb und 1995 beim ARD-Wettbewerb in München, zeigten früh sein Ausnahmetalent.
2015 und 2021 wurde er vom polnischen Kulturminister für seine Verdienste um die polnische Kultur mit der Medaille „Gloria Artis“ ausgezeichnet.
Piotr Pławner spielt eine Geige von Tomasso Balestrieri.
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